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Das Beheizen unserer Gewächshäuser

In den Niederlanden entstehen infolge der Stromerzeugung große Mengen an Wärme. Mehr als die Hälfte der Energie, die bei der Produktion von Strom freigesetzt wird, ist Wärme, die in der Regel ungenutzt bleibt. In unserem Unternehmen spielen jedoch die Gewächshausheizung und nachhaltige Energielösungen eine entscheidende Rolle bei der effizienten Nutzung dieser Abwärme.

Kraft-Wärme-Kopplung

Auf unserem Betrieb steht eine Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), eine Maschine, die durch den Einsatz von Gas einen Generator antreibt und so Strom für das Stromnetz erzeugt. Die Kühlung dieser Maschine erfolgt mit dem Wasser, das sich im Heizsystem unserer Gewächshäuser befindet. Die dabei entstehende Wärme wird somit in unseren Gewächshäusern genutzt. Auch das bei der Stromproduktion entstehende CO2 wird in unseren Gewächshäusern eingesetzt, da Pflanzen CO2 zum Wachsen benötigen. Dieser Prozess der CO2-Wiederverwertung macht unsere Arbeitsweise nicht nur umweltfreundlich, sondern auch kosteneffizient.

Wir produzieren Strom für das Netz zu Zeiten, in denen eine Nachfrage besteht oder wenn wir selbst Wärme benötigen. Die Wärme, die wir in diesem Moment nicht benötigen, wird in großen, gut isolierten Wärmespeichern gespeichert. Diese Wärme wird dann am Abend und in der Nacht wieder genutzt. Wir erzeugen also stets Wärme nach Bedarf und verschwenden keine Energie.

Kürzlich haben wir einen zusätzlichen Kondensator auf der KWK installiert, wodurch wir zwanzig Prozent mehr Wärme aus einem Kubikmeter Gas gewinnen. Durch diese Arbeitsweise nutzen wir die Nebenprodukte (Wärme und CO2) der KWK zur Stromerzeugung optimal aus. Im Vergleich zu großen Kraftwerken werden in unserem Betrieb sämtliche entstehenden Nebenprodukte genutzt, was diese Art der Beheizung besonders nachhaltig macht.

Stabilisierung des Stromnetzes

Durch den zunehmenden Anteil von Solar- und Windenergie im Netz benötigen Netzbetreiber mehr Flexibilität. KWK-Motoren können diese Flexibilität liefern, da sie sehr schnell hoch- oder heruntergefahren werden können.

Darüber hinaus können wir bei einem (kurzfristigen) Überschuss an nachhaltig erzeugter Sonnen- oder Windenergie mit unserer E-Boiler-Anlage nutzbare Wärme erzeugen, die wir zu einem späteren Zeitpunkt verwenden können.

In den kommenden Jahren benötigen Netzbetreiber mehr Flexibilität, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und das Netz im Gleichgewicht zu halten. Mit einer KWK und einem E-Boiler tragen wir dazu bei.

Isoliertes Gewächshaus

Darüber hinaus spielen unsere isolierenden Gewächshausmaterialien eine große Rolle in unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Auf dem Dach unseres Gewächshauses befinden sich Stegdoppelplatten. Das sind zwei Kunststoffplatten, die durch sogenannte "Stege" miteinander verbunden sind. Der so entstehende Hohlraum bildet kleine Kammern, in denen sich Luft befindet, die isoliert und somit die Wärme im Inneren hält. Stegdoppelplatten sparen dreißig Prozent mehr Wärme im Vergleich zu einem Glasgewächshaus.

Zusätzlich verfügt unser Gewächshaus über Schirme, die wir nachts schließen, um die Wärme zu speichern. Diese Schirme werden im Sommer auch verwendet, um unsere Pflanzen vor starker Sonneneinstrahlung zu schützen.

Beleuchtung

Um auch im Winter, wenn weniger Sonnenlicht vorhanden ist, qualitativ hochwertige Pflanzen zu liefern, benötigen unsere Pflanzen zusätzliches Licht. 2024 haben wir einen Teil der bestehenden Beleuchtung durch LED-Lampen ersetzt, wodurch wir weniger Strom verbrauchen. Da die LED-Lampen dimmbar sind, können wir die Lichtintensität unter anderem an das Tageslicht anpassen.

Entfeuchtung

Pflanzen wachsen in unseren Gewächshäusern und produzieren Feuchtigkeit. Diese Feuchtigkeit kann Schäden verursachen, beispielsweise Pilzbefall an Blättern, der die Pflanzen unansehnlich macht. Aus diesem Grund haben wir Entfeuchter in unseren Gewächshäusern installiert. Diese sind mit Sensoren ausgestattet, die die Luftfeuchtigkeit messen. Wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist, schalten sich die Entfeuchter ein und entfernen die Feuchtigkeit aus der Luft. Das aus der Luft gewonnene Wasser wird in unser Wasserbecken geleitet, sodass wir es zur Bewässerung unserer Pflanzen wiederverwenden können. Auf diese Weise kombinieren wir effiziente Wassernutzung mit Energieeinsparung im Gartenbau.

Gasverbrauch

Es gibt eine Debatte darüber, dass der Gartenbau viel Gas verbraucht. In unserem Betrieb wird Gas zur Stromproduktion für das Netz eingesetzt. Der niederländische Gartenbau verbraucht neun Prozent des in den Niederlanden verwendeten Gases, liefert aber mehr als zehn Prozent der nationalen Stromkapazität. Solche Fakten werden oft nicht genannt, sind aber dennoch wahr.

Interesse an unseren Anbaumethoden

Der niederländische Gartenbausektor ist innovativ und selbstständig. Er arbeitet eng mit Installationsfirmen zusammen, und auch Züchter tauschen sich gegenseitig aus, um sich kontinuierlich zu verbessern. Durch den Klimawandel wird der Anbau in Europa, insbesondere im Freiland, immer schwieriger. Das Wissen über den Anbau unter Glas mit wenig Wasser und minimalem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird in den Niederlanden entwickelt. Menschen aus der ganzen Welt, von Regierungen bis zur Wirtschaft, Investoren und Studierende, kommen in die Niederlande, um Wissen und Inspiration zu sammeln.

Heute stößt die Niederlande dreißig Prozent weniger CO2 aus als 1990. Das Land nutzt siebzig Prozent fossile Energie, die Welt liegt bei achtzig Prozent. Unsere Branche ist weltweit führend mit Produkten, die Gesundheit und Wohlbefinden fördern. Denn Gemüse, Blumen und Pflanzen tragen nachweislich zur Gesundheit der Menschen bei. Menschen gedeihen besser in einer grünen Umgebung. Das sind Vorteile, die wir in der Gartenbaubranche gemeinsam schaffen. Kein anderes Land kann diese nachhaltige und innovative Position übernehmen.